Gebäudeleittechnik / Visualisierung über die GLT 963
1.Grundlagen
2. Aufgaben einer GLT
3. Visualisierung über die GLT 963
4. Sensordatenaufzeichnung / Trendkurven
5. Alarmhandling
6. Geschichte der TREND GLT
7. Clientzugriff auf die GLT
1. Grundlagen
Als GebäudeLeitTechnik (GLT) bzw. Leitstation wird PC Software bezeichnet, welche zur Überwachung der im Gebäude verteilten DDCs genutzt wird. Die Software sammelt die Prozesswerte der DDC's und stellt Sie für den Endnutzer grafisch dar. Das Sammeln, Speichern und Archivieren von Sensordaten als auch das Alarmhandling gehören zu den Aufgaben einer GLT. Andere Bezeichnungen für eine GLT sind auch ZLT oder SCADA Software.
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2. Aufgaben einer GLT
Visualisierung der Anlagen:
Die Anlagen und deren Prozesswerte werden für den Nutzer Visualisiert. Die Darstellungen der Anlagen entspricht den technischen Anlagenverständnisses des Nutzer. Durch die grafische Darstellung als Heizungsschema und dem Einblenden der Prozesswerte w.z.b. Temperaturen, Modulationsgrad des Kessels oder Ventilstellungen an den jeweiligen Objekten, werden die Anlagenzustände auf einen Blick erfaßtbar.
Sammeln und Speichern von Sensordaten:
Die Dokumentation und Analyse des Anlagenbetriebs erfordert vom Betreiber das Speichern der wichtigsten Prozessdaten. Dies erfolgt regelmäßig frei definierbar durch die GLT. Dazu baut die GLT nach einem definierbaren Intervall die Verbindung zur Anlage/DDC auf und holt sich die in den DDC's vorgehaltenen 1000 Prozesswerte(Plots) und speichert diese innerhalb der GLT Datenbank. Siehe Trendkurven.
Alarmhandling
Im Betrieb der Anlagen wird es immer wieder vorkommen, dass es Zustände innerhalb der Anlagen gibt, die ein definiertes Alarmhandling erfordern. Das Alarmhandling kann über die GLT erfolgen. Die Alarme werden in den DDC's definiert . Wird ein Alarm aktiv, kann dieser durch die DDC an die GLT gesendet werden. Die GLT nimmt den Alarm entgegen und speichert diesen im Klartext. In der GLT kann der Alarm nun weiter verarbeitet werden. Die weiter Verarbeitung geschieht durch Filter und deren Reaktionen. In der Regel wird der Alarm zur folge haben, dass eine SMS (Fax, E-Mail, SNMP) an einen Notdienst gesendet wird.
Die Anbindung der Anlagen an die GLT kann auf die verschiedenste Weise erfolgen:
- Lokale Netzwerke
- Modemanbindung
- GSM Modemanbindung
- Ethernet-, Internet-, und BK-Modemanbindung
- BACnet
- OPC
- LON
GLT Anlagenanbindung über Modem
Bild: GLT Anlagenanbindung über Modem
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3. Visualisierung über die GLT 963
Die Visualisierung der Anlagen erfolgt nach Kundenwunsch. Wobei wir einen reichhaltigen Vorlagenkatalog bereitstellen können bzw. bei nicht gefallen, zusammen mit dem Kunden neue Vorlagen erstellen können.
GLT Bild: Lüftungsanlage HVAC
GLT Bild: Hausanschlußstation (HAST)
GLT Bild: Lüftungsanlage GLT Bild: Hausanschlußstation (HAST)

Die Visualisierung dient dazu dem Techniker vor Ort die Möglichkeit zu geben, die Prozesse in den Anlagen auf einen Blick zu erfassen, ohne das er detaillierte Kennnisse über die eingesetzte DDC Technik und den programmierten Strategien haben muß.

Für die Visualisierung wird je nach Hersteller der Automationsebene eine entsprechende Leitstationssoftware eingesetzt. Die aktuelle GLT des Herstellers TREND nennt sich 963 und ist unter läuft unter Windows. Die Geschichte der TREND GLT's finden Sie weiter unten.

Die Visualisierung der Anlagentechnik erfolgt in Ansichtsseiten, durch die ähnlich wie durch Web Seiten navigiert werden kann. Auf den Seiten werden dann jeweils die aktuellen Mess und Prozesswerte dargestellt.

Die Seiten bestehen aus statischen und dynamischen Elementen. Zu den statischen Elementen gehören z.b. das Hintergrundbild, welches als Bitmap eingebunden wird.

Die dynamischen Elemente sind z.b. die aktuellen Sensorwerte als Zahlen (28 °C), Pumpen als Textform (Pumpe EIN) oder Pumpe als Grafik, welche Gün wird wenn sie aktiv ist und grau wenn Sie deaktiv ist.

Die folgenden zwei Bilder zeigen am Beispiel einer Hausanschlußstation mit einem Heizungs- und Warm Wasser Kreis die Möglichkeiten der Visualisierung.

HA Station mit Fernwärme Visualisierung / Variante 1
GLT Bild: Hausanschlußstation (HAST) über Fernwärme  / Variante 1
HA Station mit Fernwärme Visualisierung / Variante 1
GLT Bild: Hausanschlußstation (HAST) über Fernwärme  / Variante 2
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4. Sensordatenaufzeichnung / Trendkurven
Auf die Sensordaten kann direkt über die Visualisierung zugegriffen werden. Standardmäßig reicht ein Doppelklick der Maus auf einen Sensorwert. Anschließend öffnet sich das Fenster der "963 Trendkurvenanzeige", in der die aktuellen Sensorwerte der DDC dargestellt werden.

Abhängig von der innerhalb der DDC definierten Sensordatenaufzeichnung werden die letzten 1000 Meßwerte dargestellt.

Bild: Trendkurvendarstellung eines aufgezeichneten Sensorplots
Bild: Trendkurvendarstellung eines aufgezeichneten Sensorplots
Selbstverständlich ist der Zugriff auf die Datenaufzeichnungen der Sensoren über dieses Fenster auch möglich. Dazu kann im Bereich Datenaufzeichnung des Bildes der Button "Aufgezeichnete Daten laden" genutzt werden.
Der Export von Daten ist über den Button "Liste als Text-Datei speichern" möglich. Die Daten werden im CSV-Format exportiert und können anschließend mit einer Tabellenkalkulation oder einem Statistikprogram weiter genutzt werden.
Das öffnen von mehreren Sensorkurven gleichzeitig ist möglich und kann zur visualisierung von Zusammenhängen genutzt werden. Die Grafik des Plots kann im Anlagenbild wie ein Meßwert eingeblendet werden.
Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten des Zugriffs auf ihre Anlagen und der Visualisierung wissen möchten stehen wir Ihnen selbstverständlich zu verfügung.
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5. Alarmhandling / Alarmaufzeichnung
Neben den Sensordaten werden in einer Leitstation auch die Alarme der Stationen gespeichert und verarbeitet. Die DDC Stationen sind in der Lage die programmierten Alarme selbständig an die GLT zu senden.
Als Alarme können Bereichsüberschreitungen, Sensorausfälle, Digitale Schaltzustände genutzt werden. Zusätzlich können freie Alarme definiert werden. Die Kriterien für die Aktivierung des Alarms können frei programmiert und zeitlich eingegrenzt. werden.

Als Alarmziel können verschiedene Ziele angegeben werden, d.h. wenn ein Alarmziel nicht erreichbar ist wir das alternative Alarmziel genutzt. Dazu können SMS,Fax ,SNMP und Email.

Bild: Alarmhandling via SMS / DDC GLT SMS an Handy / DDC SMS Zentrale Hand
Bild: Alarmhandling via SMS
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6. Geschichte der TREND GLT
Name Erscheinungsjahr Beschreibung
943 1993 Erste Leitstationssoftware von TREND
945 1994 GLT auf Win3.11 und Win95 aufbauend
S2 1998 GLT mit komplett neuer Plattform
962 2000 Erste TREND GLT mit integrierten Web Server und Client Funktionalität.
963 2003 Ist Sie die aktuelle Version der TREND GLT.
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7. Clientzugriff auf die GLT
Seit dem Release der 962 ist über die Leitstationen ein Clientzugriff möglich. Dies Bedeutet, das sich ein Nutzer über einen Web Browser an dem Web Server der GLT anmelden kann und die Funktionalität der Leitstation nutzen kann. Folgende Funktionalitäten sind über den Client nutzbar:
Funktionalitäten über Clientzugriff:
- GLT Seitenzugriff
- Zugriff auf das Alarmlog
- Zugriff auf gespeicherte Sensordaten
- Netzwerkzugriff auf DDC's
Der Zugriff auf die GLT kann Remote über jede TCP/IP Verbindung erfolgen. Die Daten werden entsprechend komprimiert, dass eine RAS ISDN Verbindung ausreichend ist eine erste Fehlersuche zu realisieren.

Diese Funktionalität wird häufig genutzt um den Servicetechnikern eine erste Analyse bei Fehlermeldung in der Nachschicht zu ermöglichen. Dies reduziert die Kosten für die Anfahrt und erhöht die Reaktionszeit.

Durch die Möglichkeit Nutzerprofile zu hinterlegen kann der Zugriff granular auf bestimmte Anlagen und Funktionalitäten in der GLT eingeschränkt werden.